Nageln...

  • Grüß euch!


    Seid nicht zu streng mit mir, es handelt sich nicht um einen Toyota. Aber vielleicht könnt ihr mir trotzdem helfen. Wäre euch dankbar!


    Und zwar nagelt mein Pajero, obwohl er es normalerweise nicht tun sollte. Ich muss dazu etwas ausholen:


    Ich hab einen 87er Pajero mit der 2,5 Liter Wirbelkammer-Turbodiesel-Maschine. Die Kiste hat 118.000km drauf und läuft grandios. Bis auf ein Problem. Er nagelt recht laut. Normalerweise ist der 4D56-Motor sehr kultiviert, auch dank zweier Ausgleichswellen. Nageln nach dem Kaltstart ist normal, sobald Betriebstemp. anliegt, sollte es aber vorbei sein mit dem Genagel. Dann brummeln sie nur noch sonor. Nur meiner nicht, der klingt wie ein alter TDI. Ich hatte vorher schon 3 andere Pajeros mit 4D56 2,5 Liter TD, und keiner hat genagelt. Ich weiß also, dass es nicht normal ist.


    Jetzt habe ich letzten Sommer eine große Summe investiert, um die Maschine checken zu lassen. Dabei wurde das Timing des Zahnriemens überprüft, das Ventilspiel eingestellt, die Einspritzdüsen ausgebaut, abgedrückt und gereinigt, der Keilriemen für die Ausgleichswellen erneuert und alle Spritfilter getauscht. Es hat viel Geld gekostet, aber genau gar nichts gebracht. :S Er verbraucht kein Öl, ist sparsam und geht überdurchschnittlich gut, raucht nicht Schwarz, dreht frei hoch, beim Abgastest hat er sehr gut abgeschnitten, es ist eigentlich alles super. Aber er nagelt. X(


    Mein Mechaniker ist ratlos, er meint ich solle einmal einen Systemreiniger als Spritzusatz dazu kippen. Er käme einfach nicht drauf, warum die Maschine im Vergleich zu anderen identen Motoren so viel lauter nagelt. Habt ihr Tipps für mich, was ich noch machen kann?


    Dank euch!


    Lukas

  • Moin Lukas,


    aus der Ferne ist es schwer zu beurteilen, ob es sich tatsächlich ums Nageln handelt, oder es dein subjektiver Eindruck ist. Fakt ist, dass Wibel/Vorkammerdiesel sich für eine "weiche" Verbrennung auszeichnen.


    Beim Nageln handelt es sich um Zündverzug - der Zeit zwischen Einspritzbeginn und der tatsächlicher Verbrennung.


    Ich würde auf Eispritzdüsen tippen... Eher sogar behaupten, dass es die Grundursache ist.
    Du sagst, dass die Düsen ausgebaut, abgedrückt und gereinigt wurden. Naja, ich bin bei solchen Aussagen immer mißtrauisch. Wer garantiert, dass es richtig gemacht wurde?
    Welche prüfungen hat man genau durchgeführt?


    Korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege - zuallererst sollte die Düse im Ultraschallbad gereinigt werden. Dann kommt eine "Schnarrprüfung", die Düse sollte, sofern sie voll funktionsfähig ist beim Einspritzen deutlich "schnarren". Danach wird in der Regel eine Dichtheitsprüfung durchgeführt. Eine Düse muss natürlich dicht sein. Im Abschluß wird der Düsenöffnungsdruck geprüft, ggf. eingestellt.
    Sofern alles richtig gemacht wurde, sollten die Düsen funktionieren...


    Wenn dir das Nageln arg auf den Sack geht, würde ich persönlich zuerst die Düsen gegen neue ersetzen, da es sich wahrscheinlich mit dem geringsten finanziellen Aufwand durchführen lässt. Einspritzpumpe? Eher nicht. Da wird der Motor eher unrund laufen, oder Leistungsverlust aufweisen. Vorallem wird der Motor minimum an Elektronik haben...


    Ich hoffe es hilft dir weiter 8)

  • Dank dir sehr!


    Zitat

    Vorallem wird der Motor minimum an Elektronik haben...


    :thumbsup: Der war gut! ;)


    DIe Infos, die ich von meiner Werkstatt bekommen habe war, dass die Düsen ausgebaut und zu einer Bosch-Dieselspezialwerkstatt zur Reinigung und Überprüfung geschickt wurden. Von dort kamen sie zurück mit dem Stempel "Völlig OK". Auch sonst passt beim Motor eigentlich alles.


    Ich hab mir für die Saison 2014 zum Ziel gesetzt, den Motor ruhig zu bekommen. Mal sehen, ob es machbar ist.


    Danke auf jeden Fall!


    Lukas