Motorüberholung 4K

  • Hallo,


    da nun die Ersatzteile von Precision angekommen sind, kann es an die Arbeit gehen.


    Den Motor habe ich vor einiger Zeit von Geert aus Holland gekauft. Das Baujaht war unbekannt, aber Geert hat mir versichert, dass er noch lief als er ihn für sich zur Seite gelegt hat. Eigentlich wollte ich den Motor so wie er war einbauen und erstmal eintragen lassen, aber Rory hat mir einen Denkanstoss gegeben und nun wird er vorher überholt. Es wird sich sicherlich die eine oder andere Frage ergeben und es wäre toll, wenn mir die K-Motor-Spezialisten ein wenig mit ihrem Wissen unter die Arme greifen könnten.


    Der Motor soll etwas mehr Leistung bekommen, damit das Starletfahren wieder so richtig Spaß macht. Ich hatte vor vielen Jahren schon mal einen 4K Motor mit 5K Kolben bestückt. Der Motor hat so klasse, dass ich das gerne wiederhole und freue mich schon auf den Fahrspaß :thumbsup:


    Gestern habe ich den Motor zerlegt und eine 1-reihige Steuerkett kam zum Vorschein. Daher sollte der Motor dann doch nicht so alt sein, wie ich befürchtet hatte. Die 1-reihige Steuerkette soll ab 2/1981 verbaut worden sein.


    Hier ein paar Bilder ....

  • Den Zylinderkkopf hatte schon vor einiger Zeit abgenommen. Als ich die Ventilsitze gesehen habe, war ich froh, dass ich den Motor in dem Zustand nicht eingebaut habe. Sie scheinen nicht besonders dicht gewesen zu sein und die Ventile ware auch total eingeschlagen.


    Hier mal ein paar Bilder vom Zylinderkopf. Die Bilder der Ventile sind en wenig unscharf. Das Auslassventil ist einfach nnur noch schwarz, vom Tragbild des Sitzes ist nichts mehr zu sehen.

  • aber Rory hat mir einen Denkanstoss gegeben und nun wird er vorher überholt

    ...aber so, wie die Ventile aussehen, war es sicher eine gute Entscheidung. Ich hätte den Motor ja zu allererst gründlich abgedampft.
    Hoffentlich hab ich noch den guten Doppelkettenmotor drin. Mit einreihigen Steuerketten gab es zumindest beim W123 eher schlechte Erfahrungen.


    Bin gespannt, wie`s weiter geht.


    Gruß, Rory

  • Bin gespannt ob bei dir das Ringstoßspiel passt bei den Zubehörkolben. Bei meinen Schmiedekolben musste ich die Ringe alle auf maß feilen.


    Mal schauen wer schneller mit dem Motor fertig ist von uns zwei. :D

  • Den Motorlock und die Kolben habe ich zum Bohren/Schleifen weggeben. Bin aber auch gespannt, wie nachher alles zusammenpaßt. Das Kolbenspiel wird ein kleines bißchen größer als bei einem Serienmotor. Laut meinem Motorenbauer will er es auf 0,07 bringen. Nächste Woche soll er fertig sein. Dann kann ich auch das Ringstoßspiel prüfen.


    In der Zwischenzeit arbeite ich ein wenig an dem Zylinderkopf weiter. Die Ventilsitze habe ich schon nachfräsen lassen und neue Ventile habe ich auch schon. Die Ventile sind 1 mm größer und passen noch in die originalen Sitze. Habe im Club-K Forum davon gelesen und die Nissan Ventile von Mahle gekauft. Waren nicht ganz billig, aber auch nicht teurer als die Originalen. Hier ein paar Fotos.


    1. + 2. Zylinderkopf nach Reinigung, Sitze gefräst und Dichtfläche geplant.
    3. Einlassventile im Vergleich. Das Neue noch nicht bearbeitet.
    4. Auslassventile im Vergleich. Alt und das Neue noch nicht bearbeitet. Es ist der Hammer, wie das alte Ventil aussieht, kann mir nicht vorstellen, dass der Motor noch rund lief.
    5. Auslassventile im Vergleich. Ganz rechts das bearbeitete fertige Ventil. Nun warten noch 7 auf die Bearbeitung.


    Der Kopf hat übrigens original schon etwas größere Kanäle (Einlass ca. 30 mm), daher habe ich nur ein wenig gereinigt und die Übergänge zum Sitz nachgearbeitet.


    Schönen Gruß
    Udo

  • Die Einlassventile sind auch fertig und die Brennräume gereinigt. Beim Einschleifen der Ventile ist mir aufgefallen, dass 3 Einlassventile nur eine sehr schmale Tragspur haben. Ich werde mal meinen Motorenspezi fragen, ob die Sitze nochmal nachgearbeitet werden müssen.


    Das Schwungrad ist auch schon bearbeitet und feingewuchtet. Wie kann man dieses am Besten gegen Rost schützen? Hat vielleicht jemand einen guten Tip? Einölen ist ja nicht von dauer und die Scheibe wird bestimmt auch ganz schön warm, vielleicht Aupufflack?


    Schönen Gruß
    Udo

  • Ich hatte 2 Ansaugbrücken zur Auswahl. Eine hatte zwar einen größeren Durchlass für den Vergaser (4K) habe mich aber dann für den anderen entschieden. Den Durchlass für den Vergaser kann man ja aufarbeiten. Die 2. Ansaugbrücke hat den Vorteil, dass die Rohre deutlich dicker sind (34 zu 36,5mm) und auch der Innendurchmesser größer ist. Er hatte einen Absatz im Bereich zum Zylinderkopfübergang, den ich beigearbeitet habe, damit es keine abrupte Querschnittsänderung gibt. Er soll noch zum Glasperlstrahlen, damit er auch hübsch aussieht.


    Es wird erstmal der originale Vergaser montiert, nach der Eintragung soll aber ein Weber 32/36 montiert werden. Den Anschluss zum Vergaser habe ich an den später zu verbauenden Vergaser angepasst.


    Den Krümmer habe ich mir auch von Geert besorgt. Er hat einen Anschluss für ein doppeltes Hosenrohr. Ähnlich wie bei einem Fächerkrümmer. Den Krümmer habe ich mit Rostumwandler behandelt und anschließend mit Auspufflack lackiert. Sieht fast aus, wie neu :)


    Schönen Gruß
    Udo

  • Habe heute angefangen den Motorblock zu reinigen und die Aluteile nachbearbeitet.
    Ich habe mich für das Lacksystem vom Korrosionsschutzdepot entschieden. Der Block wurde erstmal mit Benzin vom gröbsten Schmutz beseitigt und anschließnd mit dem Marine Clean gereinigt, danach eine Nylonbürste den meisten Rost runtergeschrubt und als Letztes mit dem Rostumwandler dran. Leider wurde die Grundierung / Rostschutzlack nicht mitgeschickt. Sie soll aber am Montag kommen. Dann kann es an den Lackaufbau gehen. Als Anlage ein Bild mit dem Rostumwandler. Dummerweise fangen die bearbeiteten Stellen des Motors sofort an zu rosten. Das Wasser auf diesen Flächen habe ich dann kurz mit einem Lappen abgewischt und mit WD40 eingesprüht bzw. mit eine WD40 Lappen eingeölt. Bevor ich den Motor den ersten Farbanstrich verpasse muß ich wohl nochmal mit Verdünnung / Aceton dran.


    Die Aluteile wurden leider gesandstrahlt, da der Motorenbauer kein Glasperstrahlen mehr macht. Ich wollte mich nicht auf die Suche nach einer Alternative machen, also hab ich ihn strahlen lassen. Das Ergebnis ist mir einfach zu grau. Daher habe ich das gute alte Balistol und eine Messingdrahtbürste zur Hand genommen und die Teile nachgearbeitet. Jetzt haben sie einen tollen Glanz sind aber nicht poliert. Kommen recht nah an einen Neuteilzustand. Ich habe die Ansaugbrücke mal zur Hälfte bearbeitet und ein Bild gemacht.


    Die Ölwanne sieht schlimm aus. Da steht noch einige Arbeit an.


    Schönen Gruß
    Udo

  • Jetzt sind endlich die Vorbehandlungen fertig und die Farbe konnte drauf. Nach mehrfacher Behandlung mit Perlox RE (Rostumwandler) habe ich den Block nochmal mit einer Drahtbürste bearbeitet, weil er nachdem ich das Perlox RE mit dem Hochdruckreiniger abgewaschen habe, sofort wieder am Rosten war. Nach der letzten Bearbeitung mit der Drahtbürste sah er aber schon ganz gut aus (Bild 1). Der Voranstrich mit KBS Rust Seal ist nun auch schon gemacht (Bild 2) und der Deckanstrich mit Motor Emaille drauf (Bild kommt noch ... muss ja noch trocknen ;) ).


    Mein Händler hatte mir gestern gesagt, dass die neuen Pleulschrauben erst im November lieferbar wären, aber er konnte sie wohl noch als Eillieferung anlegen, nun sollen sie am 30.09. kommen. Puhhh. Ich wollte ja dieses Jahr noch zum TÜV :D und mein Saisonkennzeichen geht nur bis Ende Oktober :whistling: .


    Schönen Gruß
    Udo

  • Hier noch das BIld des Motors mit dem finalen Lack und den Kolben im Vergleich: Toyota 4K, Toyota 5K, Endurotec 5K (neu)


    Zum Auslitern des Zylinderkopf habe ich schon mal 2 Ventile eingebaut. Die Ventilfedern von Kent Cams sind doch schon etwas anders (mehr Vorspannung). :D
    Ich hätte eigentlich gerne eine Verdichtung von ca. 10:1. DIe Kopfdichtung, die bei dem Dichtungssatz war, erscheint mir doch sehr dick (1,75mm). Laut meinem Motorenbauer drückt sich die Dichtung in der Regel 0,4mm zusammen.


    Habt ihr da Erfahrungswerte? Hat jemand mal die Dichtung vor und nach dem Verbau gemessen? Weiß jemand, wo man dünnere Kopfdichtungen her bekommt?


    Wenn ich eine montierte Dicke von 1,35 mm annehme komme ich nur auf 8,6:1. Nun habe ich eine Dichtung von Elring bestellt. Diese soll 1,35mm haben. Wenn die sich auch um ca. 0,4mm komprimieren läßt käme ich wenigsten schon mal auf 9,1:1. Ich müßte dann nochmal 1,2mm vom Kopf nehmen, damit ich auf 10:1 komme. Das gefällt mir noch nicht so richtig. Vielleicht hätte ich doch die Kolben ohne Kolbentasche nehmen sollen :(


    Wenn dich Dichtung da ist, werde ich den Motor vormontieren und mal den Ventilhub/freigang prüfen. Dann werde ich ja sehen, was ich da noch machen kann.


    Schönen Gruß
    Udo

  • Die 1-reihige Steuerkette soll ab 2/1981 verbaut worden sein.


    Hallo Udo,
    wenn mein Röntgenblick stimmt, ist da die neue Spritpumpe mit dem Schlauchanschluss verbaut. Die gab es anscheinend erst ab 11/79.


    Bin übrigens ganz fasziniert, was du mit dem Motor so alles anstellst ;)


    Gruß, Rory

  • Hallo Rory,


    der Motor von Geert hatte noch eine durchgehende Benzinleitung mit Schraubanschluss an beiden Seiten. Aber ich glaube, dass an dem Motor auch schonmal geschraubt wurde. Daher muss es nicht sein, dass die Benzinpumpe auch wirklich zu dem Motor gehört.


    Nun habe ich ein Problem. Ich wollte die Nockenwellenlager erneuern und müßte dafür den Froststopfen entfernen. Diesen habe ich mir bestellt, habe aber den Eindruck, dass er zu klein ist. Ich habe den Durchmesser im Block gemessen, wo die Lager eingepresst werden (47,75). Soweit ich das erkenne, sitzt der Froststopfen in dem gleichen Durchmesser. Der Froststopfen hat aber nur 46,5mm Aussendurchmesser. Das kann doch nicht passen! ?(


    Hat jemand von euch schon mal die Nockenwellenlager am K-Motor erneuert? Habe ich einfach den falschen Froststopfen?


    Bevor ich den alten Stopfen raushaue, möchte ich sichergehen,dass ich auch einen Neuen habe. Zur Not würde ich das hinterste Lager (vor dem Froststopfen) drin lassen und nur die vorderen 3 wechseln.


    Für Tips wäre ich sehr dankbar.


    Schönen Gruß
    Udo

  • Hallo Udo,
    hab grad mal meine Literatur gewälzt. Im Toyota-Handbuch passt das Lager durch die Stopfen-Öffnung. Maße sind nur für die Zapfen der Nockenwelle angegeben (So zwischen 42,5 und 43,2). Das US-Werkstatthandbuch nennt Verschleißgrenzen, und sagt, die Lager müssten ggf. ersetzt werden. Zum "wie" kein Wort. Haynes meint, die Lager würden normalerweise nicht verschleissen, zieht es auch durch das Stopfen-Loch. Bucheli und l'ea erwähnen die Lager nicht.
    Der neue Stopfen wird mit Dichtmasse eingesetzt. Frage: geht der vorhandene beim Rausschlagen zwangsläufig kaputt?


    Gruß, Rory


    Soll ich versuchen, den Stopfen-Durchmesser bei meinen Motörchen zu messen? Ich weiß nicht, ob ich da gut drankomme.

  • Vielen Dank für die schnelle Rückinfo.


    Ich habe meinen Motor ja gut zugänglich auf der Werkbank liegen und werde dann heute abend nochmal messen und ein paar Bilder machen. Hab auch schon überlegt die Lager einfach drin zu lassen, da auch mein Ex-Chef sagt, dass da eigentlich nie was dran ist.


    Das Maß des Stopfens habe ich aus dem EPC und dann nochmal am neuen Stopfen gemessen. Das Aussenmaß der Lager hatte ich schon mal an meinem Block gemessen, um mir ein "Spezial-Werkzeug" zum Lager ausziehen drehen zu lassen. Ich werde aber auch die neuen Lager messen. :wacko:


    Schönen Gruß
    Udo

  • Habe nun nochmal gemessen.


    Das Lager hat einen Aussendurchmesser von knapp 48 mm, läßt sich aber noch etwas zusammendrücken (geschlitztes Lager)
    Die Öffnung im Block für das Lager ist 47,75 mm
    Die Öffnung für den Froststopfen läßt sich schlecht messen, da eine Fase angebracht ist. Wenn ich die Schieblehre versuche einigermaßen gut dran zu halten, kommt es mit 46,5 hin.


    Also scheint es doch einen Absatz zwischen Lager und Froststopfen zu geben.


    Daraufhin habe ich versucht das erste Lager heraus zu ziehen. Leider ohne Erfolg. Ok mein Werkzeug ist nicht perfekt, aber die Lager scheinen recht fest zu sitzen. Das Anziehen der Mutter hat an der 8mm Gewindestange schon Spuren hinterlassen. Daher sollte schon eine anständige Kraft vorhanden gewesen sein. Als Abstützung mußte das alte Steuerkettenrad herhalten, aber das wird ja eh erneuert.


    Habe mmir die Lager nochmal angesehen und entschieden, dass ich sie drin lasse. Ist zwar schade, wenn die Lager schon vorhanden sind, aber bevor ich was kaputt mache ....


    Die neuen Kopfdichtungen sind heute schon angekommen. 1,35mm dick. Also schon mal 0,4mm dünner als die aus dem Dichtungssatz. Damit komme ich auf 9,1:1. Also alles "provisorisch" zusammenbauen und die Freigängigkeit der Ventile prüfen ....


    Schönen Gruß
    Udo

  • ...scheint sich das noch nicht wirklich vom Neuzustand entfernt zu haben. Die Holzabstützung dürfte zu weich sein. Wenn das Stopfenloch tatsächlich kleiner ist als das Lager bleibt ja nur der Weg von innen. Aber ich würde auch dafür plädieren, die alten Lager drin zu lassen.


    Gruß, Rory


    [Blocked Image: http://www.schmidt-richter.de/Fotos/Zahnrad_Klappermotor_Detail.jpg
    So sah das Kettenrad von meinem 123er aus.